Re: bill gates kommt

Autor: Bernd Petrovitsch (bernd@gams.at)
Datum: Die Jan 29 2002 - 13:28:10 CET


In message <01b301c1a8b5$dc485780$0a00000a@chello.or.at>, "Manfred Krejcik" wro
te:
>Bernd stellt ja in Frage ob man überhaupt notwendig hat, Medial etwas für
>Linux u. Open Source zu tun (wenn nicht von mir falsch interpretiert)

Ich stelle in Frage, bei so einer Gelegenheit etwas zu tun ("M$ vs
Linux").
Die Kernfrage ist : wen und was will ich erreichen ?
Es ist (aus "Fachmansicht") ziemlich mühsam, wenn viele (DAUs) von Win* (das
sie nicht wirklich im Griff haben) wegwollen (weil es cool ist, weil
Win* oft spinnt) und "Linux 7.4" installieren (und da gibt es noch
Geschichten, von denen die wechseln wollten, bis ise erfahren hatten,
daß ihre Spiele unter "Linux" nicht mehr gehen). Dann gehen sie mit
Win*-Methoden und Win*-Erwartungen ran und latürnich geht nichts - schon
gar nicht auf Anhieb.
Man Pages, HowTos lesen oder gar Google bemühen ist nicht zumutbar,
allenfalls ins Usenet posten - die erwarten sich dann, daß irgendwer wo
am Netz ihr Problem jetzt so löst, daß ihre (Win*-)Gedankenwelt nicht
zerstört wird. Nicht daß sie den Fehler richtig oder gar vollständig
beschreiben würden.
Dazulernen, daß es "Distributionen" gibt, das ein Softwareproblem mit
der Distribution vieleicht gar nicht zu tun hat, das es mehr wie einen
"besten" Editor, mehr wie einen "besten" Mailer, mehr wie einen Kernel gibt
ist schon zuviel verlangt.
Jetzt weißt du, warum ich persönlich immer etwas skeptisch bin bei "Linux
for the Masses". Siehe auch
http://www.iks-jena.de/mitarb/lutz/usenet/Fachbegriffe.der.Informatik.html#165

>das es mehr Auftritte vom Schlag Linus Torvalds geben sollte und wir jede
>Chance ergreifen sollten die uns bietet, Linux und Open Source beliebt zu
>machen.

Das sollte aber nicht als "Linux vs. M$" gemacht werden, nur weil
ein de-facto-Monopolist endlich vor den Kadi gezerrt wird.

>... und jene Trittbrettfahrer outen, die nur Open Source als Vorwand
>benutzen, damit sie Ihre eigenen Entwicklungskosten auf Null reduzieren
>können.

DAS wird mbMn nicht wirklich funktionieren.

>btw. hat man Windowsuser ausgelacht, weil M$ fürs Betatesten bezahlen
>lassen. Inzwischen gibt es einige Bespiele aus der Open Sourceszene und das
>gefällt mir nur zum Teil nicht, wenn man nicht zu geben will, daß auch
>Entwickler überleben wollen.

Die Randbedingungen sind verschieden : Vor einigen Jahren entsteht OSS,
weil irgendwer was für sich oder sein Uni-Insitut oder sonst wo
gebastelt und verwendet hat. Und das gibt man weiter und andere
können mithelfen (z.B. der Apache).
Da gab es kaum Druck mit "Termin", "Kunden", "Budget" - der Kunde war
man selber, den Termin hat man auch selbst gemacht, Budget war die
eigene (Arbeits)Zeit.
Kommerziell OSS (als Zweck des Geschäftes) zu entwickeln ist für mich ein
Widerspruch in sich. Da muß man sich schon überlegen, womit man
wirklich auf Dauer Geld verdienen kann.

        Bernd

-- 
Bernd Petrovitsch                              Email : bernd@gams.at
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