Re: Linux als Lehrmittel

Autor: Manfred Krejcik (doser@chello.or.at)
Datum: Die Jan 29 2002 - 09:46:51 CET


----- Original Message -----
From: "Thomas Warwaris" <war@tcp-ip.at>

> Doch. Zertifikate sind scheiss^M^M^M der völlig falsche Weg.
> Der Pinguin kann zeigen dass es auch anders funktioniert!

leider werden immer wieder bei Bewerbungen nach den Skills gefragt und wenn
Dir jemand gegen steht, der Dein zukünftiger Personalchef oder chefin ist
und von EDV gerade soviel weiß, wie man den PC aufdreht, ist der Ruf nach
Zertifikaten umso lauter.
Vorallem dann, wenn eine Stelle lukrativ ist und der Arbeitgeber nach
Bewerbern mit u. ohne Skills wählen kann.

Ob es der richtige Weg ist oder nicht, sei dahingestellt. Der Realität sieht
lieder anders aus. :(

> > und mit der anzahl der zertifikate kann man argumentieren (von seiten
> > des bm:bmk)
>
> mag sein aber man kann eben auch falsch argumentieren und damit die onehin
> stupide situation weiter verdrehn.

bm u. bmk sind Behörden, Beamter, denen mußt Du das so erklären, daß Sie das
abkaufen können. Die wenigsten verstehen wie draußen New Economy oder
Commerce funktioniert.

Daher ist die Initiative von August meiner Meinung nach sehr vorbildlich und
unterstützenswert.

> > und von der seite: bedarf bei schülern -> bedarf an
> > linuxschulungen für lehrer
>
> Und einnahmen für die Trainer und Zertifizierer .. Ich weiss !!

warum nicht, man will auch satt werden, die Stromrechnung zahlen und nach
einem Kursus sich auch ein Bier leisten können.

> Ich denke (und ich weiss das manchen die mit dem vorlesen von Manuals
> ihr Geld verdienen davor graut) nicht an Zertifizierung von etwas sondern
> an die UNTERSTÜTZUNG VON LEHRERN BEI IHRER TÄGLICHEN ARBEIT!

sehe ich nicht so, wer was leistet, soll auch wenn er will, was dafür
bekommen

> Warum werd ma net einfach alle WIFI Trainer und bilden Zertifizierte
> Linux Trainer aus?

geniale Idee, damit wird Linux endlich auch für die breite Masse interessant

> Linux/OpenSource hat eine andere "Kultur" als M$ und meiner
> Meinung nach ist es völlig falsch die Marketingschulungen äh .. Sorry ..
> Zertifizierungen auf Linux zu übertragen.

sehe ich anders!
Ich schau mir die Open Source-Szene seit gut einem Jahr sehr intensiv an und
nutze auch viele Resourcen auf verschiedenen Plattformen.

ABER es gibt inzwischen einige Entwickler und das nicht zu knapp, die Ihre
Sourcen oder Produkte auf sourceforge.net oder hotscripts.com kostenlos via
GPL feil boten als alpha u. beta-Variante und dann kurz vor dem Final
Release es aus dem Open Source-Pool genommen und nur mehr gegen harte
Dollar´s zu haben sind.

Überlege seit kurzem ob ich nicht eine schwarze Liste ins Internet stelle
über jene Entwickler oder Firmen, die bei RC1 aus dem Open Source-Modell
ausgestiegen sind.

Bevor jene Trittbrettfahrer auf der Open Sourceschiene Ihre Verlogenheit
ausleben, ist es mir persönlich lieber, jemand hält die Hand auf und nimmt
für seine Arbeit Kohle, als von Freiwilligen bis zur Marktreife gratis
Software testen zu lassen.

Denn da ist es dann nicht besser als in der M$-Welt. :(

Meinen Schluß, den ich daraus ziehe ist, daß Open Source langfristig nur
dann überleben kann, wenn die geistigen Urheber auch finanzell über die
Runden kommen. Ob das jetzt sozial und politisch korrekt ist, ist mir
sch**** egal. ;)

Net nur die 3. Welt hat Hunger, sondern auch Open Source Entwickler und
deren Angehörigen zb. Familie etc.

> Linux Zertifizierung ist für mich nur ein weiterer Vorstoß in die
Richtung:

wie auch immer, ein Arbeitgeber sollte mit dem Wisch dann irgendwas anfangen
können, wenn sich jemand damit bewirbt.

> "Erzählen wir den Leuten was sie hören wollen - sie sind eh so
> dämlich uns dann glauben sie uns leichter"

ein Thema populistischer zu verkaufen wird leichter Verbreitung finden als
daraus eine wissenschaftliche Expertise daraus zu machen.

> Zertifizierung für die Schüler ist kein Argument .. das vermitteln
> von WISSEN ist es. Deswegen sind Routerschulungen beliebt und der
> Computerführerschein (auch unter Linux) ist in vielen Firmen ein
> Ausschlußgrund!

ich setzte sowieso voraus, daß jemand ein Thema interessiert und ohne
Vollblutenthusiasten wäre eine jede Firma mit EDV arm dran.
Wenn ein Zertifikat auch ein Garant für das angeeignete Wissen ist, dann
solls mir recht sein. Umgekehrt schadet es dem Arbeitsuchenden.

> <cynic>
> was tut man dann mit den zertifizierten?
> </cynic>

das selbe wie jetzt auch, nur das bisher nix schriftliches gibt, wenn Du mit
der Materie vertraut bist

lg. manfred

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